Foto

BLOOD SIMPLE - DIRECTOR’S CUT

Ohne die Brüder Joel und Ethan Coen wäre das amerikanische Independent-Kino der letzten 30 Jahre um einige Attraktionen ärmer, auch wenn man bisweilen das Gefühl hatte, sie würden von den Kritikern etwas zu sehr geliebt.

Man muss aber auch nicht alles gut finden, was die Coens seit ihrem Debütfilm „Blood Simple“ gedreht haben. Vor allem ihr Flirt mit dem Mainstream war nicht immer von Erfolg gekrönt, wie etwa bei ihrem miserablen „Ladykillers“-Remake von 2004.

Nachdem man eine neu restaurierte Fassung von „Blood Simple“ kürzlich in den deutschen Kinos noch mal auf der Leinwand erleben konnte, wurde der Film jetzt auch auf DVD und Blu-ray wiederveröffentlicht.

Natürlich im von den Coens bereits vor einigen Jahren erstellten, etwas gestraffteren Director’s Cut – somit wird die ursprüngliche Schnittfassung langsam zur echten Rarität. Die Qualität ist wirklich exzellent, das Bonusmaterial ist hingegen überschaubar und beschränkt sich auf einige Interviews mit Regisseuren und Darstellern.

Ziemlich interessant ist der hier enthaltene Trailer, der entstand, bevor es den kompletten Film gab, und mit dem die Coens damals potentielle Geldgeber für ihr Projekt interessieren wollten.

Insofern sieht man hier andere Darsteller, einige Schlüsselszenen des späteren Films sind aber bereits enthalten. Den Titel „Blood Simple“ entliehen die Coens bei Dashiell Hammetts Roman „Rote Ernte“, und der eine Bezeichnung dafür ist, was mit einem Menschen in psychologischer Hinsicht passiert, nachdem er einen Mord begangen hat.

Insofern sind die Coens in ihrem recht blutigen, mit einigen raffinierten Kameraeinstellungen aufwartenden Texas-Noir (quasi eine Vorstufe zu „Fargo“) auch mehr an einer sich unterschwellig ausbreitenden Atmosphäre des Wahnsinns interessiert als einer immer völlig schlüssigen Geschichte.