Die KanadierInnen BLOOD CEREMONY haben es sich zum Ziel gesetzt, sich selbst eine gewisse Relevanz zu erarbeiten, damit man sich vom derzeit grassierenden Okkult-Rock-Hype absetzen und auch längerfristig bestehen kann.
Eine durchaus schwierige Aufgabe, denn mit ihrem stark von Classic- und Doom-Rock der Sechziger/Siebziger beeinflussten Material, bei dem auch eine lupenreine Folk-Nummer wie „Lord Summerisle“ (inklusive Flöte und Mellotron) zum Zuge kommt, sind auch sie ein Dorn im Auge derer, die Retro-Bands zu ihrem Feindbild Nummer eins erklärt haben.
Dennoch können sie mit „The Eldritch Dark“ ihre nunmehr dritte Platte in fünf Jahren vorweisen und aufgrund solider Erfolge durchaus entspannt in die Zukunft blicken. BLOOD CEREMONY sparen sich nämlich das ganze „antikosmische“ Geseier, mit welchem viele Genrekollegen so gerne kokettieren, setzen stattdessen auf Geschichten über Zauberer, die sich blasphemischen Ritualen hingeben, sowie auf Horrorstorys, wie sie in Filmen der Sechziger Jahre überaus beliebt waren beziehungsweise auch heute noch sind.
Verpackt in einen warmen, erdigen Classic-, Doom-, Prog-, Psychedelic-Sound ergibt das eine Platte, der auch die hartnäckigsten Kostverächter durchaus eine Chance geben dürfen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Jens Kirsch