Spätestens seit "Crimes", dem Anfang 2005 erschienenen vierten Album der BLOOD BROTHERS, befindet sich die Formation aus Seattle in meinem persönlichen "Battle of the Bands" in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit THE PAPER CHASE: Letztere haben die Nase vorne, wenn es um die ruhigeren Klänge geht, um die konsequentere Umsetzung von verstörenden Gedanken in Musik, Erstere jedoch scheinen zu gewinnen, wenn es um die Erzeugung des perfekte musikalischen Chaos' geht, um die einem Wirbelsturm gleichkommende Verquickung von peitschenden Gitarren, hektischer Rhythmusgruppe und Hysterie verbreitenden Gesangsparts.
So was kann schnell zur unerträglichen Kakophonie ausarten, doch unter Aufsicht von John Goodmanson und Guy Picciotto haben die BLOOD BROTHERS mit der Doppelspitze Johnny Whitney/Jordan Billien auch diesmal wieder ihre überschäumende Energie kontrolliert zur Explosion gebracht, in "Lift the veil, kiss the tank", "Set fire to the face on fire" oder "Laser life" das Chaos mit groovendem Rhythmus und beinahe schon poppigen Melodien verbunden.
Auf "Young Machetes" verbinden die BLOOD BROTHERS einmal mehr chaotischen, kompromisslosen Extrem-Hardcore mit zum Popsong neigenden Indierock - eine fast unmögliche Paarung, die aber hier wieder mal sehr gut gelungen ist.
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