BLOCHIN - DAS LETZTE KAPITEL

Der unter anderem durch „Breaking Bad“ ausgelöste Serien-Hype der letzten Jahre erreichte natürlich auch irgendwann die Verantwortlichen der Öffentlich-Rechtlichen. Und so entstand 2015 – ein Jahr vor der noch deutlicher an „Breaking Bad“ angelehnten ZDF-Serie „Morgen hör ich auf“ – unter der Regie von Matthias Glasner der Fünfteiler „Blochin“.

In der Hauptrolle Jürgen Vogel, mit dem Glasner bereits 1996 den Kinofilm „Sexy Sadie“ produziert hatte. Vogel wurde aber bereits in der ersten Staffel von „Blochin“ die Show von Thomas Heinze gestohlen.

Heinze spielt Dominik Stötzner, den knallharten Leiter der Mordkommission 7, ein herrlicher Kotzbrocken mit ganz eigenem Moralkodex, und gleichzeitig auch Schwager seines Mitarbeiters Blochin.

Blochins mysteriöse kriminelle Vergangenheit ist der Dreh- und Angelpunkt der in der in der Berliner Drogenszene spielenden Serie, in der er es ebenfalls um zwielichtige Waffengeschäfte geht, in die auch die Politik verstrickt ist.

Glasners erzählerisch und visuell ambitionierter Krimi mit seinem extrem pessimistischen Menschenbild kam trotz seiner offensichtlichen Qualitäten und seiner Originalität aber nicht allzu gut an, weswegen man jetzt vier Jahre auf eine Fortführung warten musste, in der Hoffnung, dass Glasner noch eine sinnvolle Auflösung für die Geschichte seiner widersprüchliche Hauptfigur gelingen würde.

Eine komplette zweite Staffel war offenbar den Verantwortlichen zu riskant, deswegen musste Glasner alles zu einem gut 100-minütigen Film zusammendampfen, ein unbefriedigender Kompromiss, unter dem natürlich die erzählerische Tiefe des Ganzen leidet.

Aber besser so als gar nicht, denn Glasners düsterer und harter, um die Themen Rache, Abbitte und Vergebung kreisender Noir-Krimi ist auch in dieser Form absolut sehenswert.