BLITZ KIDS

The Good Youth

Als ich den Labelnamen auf dem Backcover von „The Good Youth“ las, dem neuen Album der britischen Rockband BLITZ KIDS, war ich zugegebenermaßen erstmal baff. Dass sich der Energydrink-Gigant Red Bull mit diversen Promoaktionen im Bereich Sport – man denke nur an die Formel Eins, den Plastik-Fußballverein RB Leipzig oder den Typ, der aus dem Weltall Fallschirm sprang – zu profilieren versucht, ist nicht neu und so weit, so nervig.

Dass der Konzern durch ein eigenes Plattenlabel auch noch versucht, eine einst wütende, relevante und gesellschaftskritische Jugendbewegung wie (Punk-)Rock für seine Profitmaximierung einzuspannen, war mir tatsächlich neu.

Und es erschreckt mich, dass so etwas überhaupt möglich ist. Nicht, dass Red Bull so etwas versucht, nein. Aber, dass es Bands aus Punk( und verwandten) Genres gibt, die ihre Kunst auf dem Plastik-Label eines Unternehmens feilbieten, um mit der finanzkräftigen Promo-Maschine dahinter Geld, Fame, oder was auch immer zu verdienen, und sich so zum Wasserträger für den gelebten, pseudohippen Kapitalismus zu machen, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht.

Wieder etwas dazugelernt, wieder ein Stück Naivität den Bach runter gegangen. Puh.