Der Holländer Johannes Sigmond aka BLAUDZUN oszilliert mit seinem melancholischen Timbre zwischen reduziertem Indiepop, Neofolk und Singer/Songwriter. Ungeachtet dessen benennt er selbst auch die BEATLES, Johnny Cash und NIRVANA als Einflüsse. Man mag auch ARCADE FIRE oder GET WELL SOON heraushören, aber bei einem plakativen Pathos-Singalong wie „Real hero“ geht es leider zu sehr in Richtung COLDPLAY und dem „Quengelgesang“ von Chris Martin, dessen Fadeout in Vogelgezwitscher endet. Interessanter scheint vermutlich sein Album „Musik ungeklärter Herkunft“ von 2019 zu sein, das dem deutschen Maler und Fotografen Sigmar Polke (1941-2010) gewidmet war, einem konsequenten Vertreter des post-modernen Realismus. Hier war BLAUDZUN deutlich experimenteller und elektronischer unterwegs, aber auch hier mag seine Stimmlage für Reibungsverluste in der Euphorie sorgen, will sagen: musikalisch sind einige Songs mitunter durchdachte Pop-Perlen, aber den Gesang muss man auch einfach mögen.
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