Mitte August verriet AFI-Gitarrist Jade Puget, dass die Welt in diesem Sommer eigentlich mit einem neuen Album seiner Hauptband gesegnet worden wäre. Leider kam nun aber, die meisten dürften es mitbekommen haben, eine weltweite Pandemie dazwischen, womit das Werk nun noch mal auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Glücklicherweise sind Puget und AFI-Frontmann Davey Havok aber auch abseits der Düsterpunk-Ikonen aktiv und lindern den Schmerz mit einem neuen Album ihres Synthie-Pop-Projekts BLAQK AUDIO, das mit „Beneath The Black Palms“ bereits jetzt einen Nachfolger zum 2019 erschienenen „Only Things We Love“ vorlegt. Grundsätzlich hat sich die Rezeptur im Vergleich zum Vorgänger nicht geändert. Das Duo präsentiert seine Version von Achtziger-Wave, die, durchgehend elektronisch, auch mal die Bässe einer Großraumdisco auspackt und seine Düsternis eigentlich nur noch aus den Vocals und dem Ausdruck des Kultsängers Havok bezieht. Gerade zu Beginn des Albums kann man sich durchaus fragen, ob das jetzt nicht doch zu viel Kirmes ist. Dann gewinnt man ab dem atmosphärischen „1948“ und dem sehr gelungenen „A distant light“ aber zunehmend an Vertrauen und lernt den Aufbau der Platte durchaus zu schätzen. Passend zum Artwork mischen BLAQK AUDIO einmal mehr viel Farbe in Schwarz.
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Christian Biehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Julia Gudzent