BLANKMUSIC

Afterglow CD

Punkrock, Hardcore - eins, zwei, drei und man weiß, woran man ist. Nicht erst seit Constellation- und Kranky-Bands wie GODSPEED YOU. BLACK EMPEROR und deren Derivaten weiß man, dass sich Punkrock auch ganz anders anhören kann.

Aber wen deren spröde Soundscapes schon zu sehr anstrengen, der sollte von BLANKMUSIC gleich die Finger lassen. Entstanden über rund drei Jahre in wechselnden Zusammenstellungen vier beteiligter Musiker, ist "Afterglow" ein düster fließendes, manchmal ganz leises, manchmal böse nagendes Album, das nicht ohne Grund an Soundtracks erinnert, entstanden doch gerade dafür einige der zehn Stücke.

Auf Rhythmusinstrumente verzichtet man völlig, die Stücke werden viel mehr von selbst eingespielten Loops strukturiert, um die man herum weitere Sounds und Instrumentspuren anbringt. Das hört sich dann so an, als hätten sich späte TALK TALK und BOHREN UND DER CLUB OF GORE in einer düsteren, nihilistischen Stimmung zum Jammen getroffen und heraus gekommen ist ein Bastard zwischen somnambulem Elektro-Bar-Jazz und kaputter, polyrhythmischer Elektronik.

Keine leichte Kost, aber in der richtigen Stimmung forderndes, schön einsturzgefährdetes Kopfkino. (59:59) (07/10)