Foto

BLACKLAB

Abyss

Haha, schön griffig klingt es schon, wie das Label diese Band aus Osaka, Japan beschreibt – als „dark witch doom duo“. „Under The Strawberry Moon 2.0“ war 2018 das Debüt, nun legen Yuko Morino (voc, gt) und Chia Shiraishi (dr) nach – und ich kann nicht so ganz erkennen, woran man das „witch“, „Hexe“ festmachen will, klingt ja fast schon sexistisch.

Trotz der reduzierten Besetzung ist der Sound sehr wuchtig und „fett“, Produktionstechnik und entsprechende Spielweise helfen da sicher nach. Geschwindigkeitsmäßig hält man sich zurück, Doom eben, was mehr Spielraum für maximale Heavyness bietet.

Dazu bildet Yukos Gesang partiell einen schönen Kontrast: sie kann durchaus finster growlen und crustig kotzen, aber eben auch sehr sanft und warm intonieren und das ergibt dann eine fast shoegazig wirkende Klangkomponente.

Knarziger Fuzz, etwas Punk und eine von der Band selbst betonte Riot Grrrl-Attitüde ergänzen das zum Bild einer eigenwilligen Band mit kantigem Sound, der mit verschiedenen musikalischen Lagern sympathisiert, aber etwa dem gemeinen Doom-Rocker zu exaltiert, der Girl-Punk-Genießerin zu kaputt und düster sein dürfte.

Ich mag den mächtigen, transparenten Sound, der markerschütternd wumsen kann, wenn man die Musik nur laut genug dreht.