Eine Platte, die zwar schon 2001 erschienen ist, aber mich erst jetzt erreichte anlässlich einer Europa-Tour der Band. BLACKFIRE kommen aus der Nähe von Flagstaff, Arizona, einer Stadt nahe des Grand Canyon, in deren Umgebung viele Angehörige der Navajo-Ethnie unter teilweise miserablen Bedingungen leben müssen, seit die US-Regierung ihnen das Land gestohlen hat.
BLACKFIRE sind drei Geschwister, zwei Jungs, ein Mädchen, die aus einer Navajo-Familie stammen und ihren politischen Kampf für die Rechte indigener Kulturen mit dem Mittel des Alternative Rock und Punk führen.
"This music is not political. This is our life struggle." schreiben sie dazu im CD-Booklet, in dem auch alle Texte angedruckt sind, und man spürt, es ist ihnen bitter ernst mit dem Widerstand gegen den immer noch andauernden Assimilationsdruck der US-Gesellschaft, mit dem Kampf gegen die Vertreibung ihres Volkes aus angestammten Siedlungsgebieten aus wirtschaftlichen Gründen, wie hier dem Kohleabbau.
Das Mittel der Wahl ist Musik, und die wiederum ist eine Mischung aus Punk, Alternative und Goth-Rock, in der sich hier und da indianische Elemente finden, aber nur sparsam dosiert. Definitiv kein folkloristischer Scheiß, und auch optisch hat das wirklich gut aussehende Trio eher was von einer Goth-Band als dass man dem entspricht, was sich peinliche deutsche Anhänger von Indianerkitsch wohl so unter einem Navajo vorstellen.
Dass die Band musikalisch nur bedingt überzeugen kann, steht auf einem anderen Blatt, aber ich denke auch, dass das, was hier noch etwas eckig klingt, in den letzten vier Jahren sicher viel gelenkiger wurde.
Also am Besten mal live begutachten. (43:00) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller