Ein schwedischer Möbeldiscounter im Osten Londons: "Der kleine BLACK TAX möchte aus der Ballkiste abgeholt werden. Er muss wirklich dringend raus hier!" - Sonst gibt es ein Blutbad. Die noch eben friedlich spielenden Kinder auf dem Coverartwork dieser Split-CD zeigen Raubtierzähne, die mal eben eine nette Sozialpädagogin niedermetzeln könnten.
Auch die Musik von BLACK TAX und HEROIC DOSES hat ordentlich Biss. Die jungen Punkrock-Bands, beide erst 2004 gegründet, gehen ab, als wären sie seit 1981 dabei. Sauberkeit und Technik zählen nichts, Energie ist alles.
Besonders BLACK TAX prügeln mit Gewalt durch ihre Songs, bis alle Schweine dieser Welt tot sind. Das Fleisch wird roh verzehrt, das ist klar. Dazu einen Schuss KID DYNAMITE und zwei Biafra-Melodien, und der Brocken flutscht gut runter.
BLACK TAX verlieren keine Zeit, ihre Songs bewegen sich zwischen 50 Sekunden und anderthalb Minuten. HEROIC DOSES klingen im direkten Vergleich eingängiger. Auch sie schlachten in hohem Tempo und krakeelen dabei immer wieder fröhliche Oldschool-Melodien.
Ihre schrägen Harmonien erinnern mich an die frühen NO USE FOR A NAME. Warum sie aber zum Nachtisch die Akustikgitarre auspacken müssen, bleibt vorerst ungeklärt. Sind das vielleicht rudimentäre Spuren von Musikunterricht? (19:54) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Arne Koepke