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BLACK SABBATH

Paranoid Super Deluxe

Die 1968 in Birmingham von Gitarrist Tony Iommi, Schlagzeuger Bill Ward, Bassisten Geezer Butler und Sänger Ozzy Osbourne gegründeten BLACK SABBATH veröffentlichten im September 1970 ihr zweites Album „Paranoid“, das neben dem Titelsong die weiteren „signature songs“ „Iron man“ und „War pigs“ enthält und mit dem BLACK SABBATH unsterblich wurden. Egal wie man es dreht und wendet, unter den Top Ten der wichtigsten, grundlegendsten Rockmusik-Alben wird es sich immer finden. Auch wenn es Platten aus jener Zeit gibt, die für mich eine stärkere Strahlkraft haben, die – und diese ketzerische Aussage muss ich treffen – etwas besser gealtert sind, die näher dran sind an heutigen Hörgewohnheiten. THE STOOGES etwa, oder MC5. Das mag meiner persönlichen Präferenz geschuldet sein, aber so wie es Design und Architektur gibt, die, etwa das Bauhaus, auch nach fast 100 Jahren noch kontemporär und zeitlos wirken, so gibt es eben auch Design – und Musik – das/die in seiner/ihrer seinerzeitigen Wirkmächtigkeit nicht unterschätzt werden darf, aber heute doch etwas „geschmäcklerisch“ wirkt. Partiell, und da reden wir etwa von „Paranoid“, sind BLACK SABBATH gut gealtert, weiß man sofort, warum sie mit als Urväter des Heavy Metal gelten. An anderer Stelle, und das gilt – zu dieser Einschätzung stehe ich – auch etwa für LED ZEPPELIN, ist mir da zu viel hippieskes Gefiedel und Gegniedel, fand etwa innerhalb der nächsten sieben Jahre, bis 1977 das Debüt von MOTÖRHEAD erschien, im Bereich der Heavy-Musik so eine starke Weiterentwicklung statt, dass etwa deren frühe Werke heute weit zeitloser und kontemporärer wirken als eben „Paranoid“, dieses Urmeter des Heavy Metal. Ich bin sicher, dass mich manche Menschen für diese vermeintlich ketzerische Aussage hängen sehen wollen, aber mit meinem Urteil spreche ich BLACK SABBATH anno 1970 nicht ihre Bedeutung ab, nur: Die Revolution frisst eben nicht nur ihre Kinder, sondern auch derenVäter. Und das alles ändert nichts daran, dass es großen Spaß macht, sich durch diese 4CD-Box zu wühlen, in der sich neben dem normalen Album eine Stereo-Version des „Quadradisc Mix“ findet sowie zwei Live-Mitschnitte aus Montreux und Brüssel aus dem Jahr 1970, dazu ein Poster, die Reproduktion des damaligen Tourbooks sowie ein sechzigseitiges Hardcover-Buch mit Fotos, Presse-Schnipseln und Linernotes. Wem das Album noch fehlt in der Sammlung, der wird hier bestens bedient.