BLACK MOUNTAIN

In The Future

Mal sehen, ob ich das zweite Album der Kanadier in ein oder zwei Ausgaben ähnlich wie Debüt noch mal von City Slang zum besprechen bekomme, von denen es damals noch mal für Deutschland lizenziert wurde, aber ich schätze eher nicht, denn diese Band wird wohl insgesamt durchs Aufmerksamkeitsraster fallen, da half auch eine Tour mit COLDPLAY in den USA nichts.

So richtig passend war das eh nicht, denn der strange Psych-Prog-Acid-Hard-Rock von BLACK MOUNTAIN ist nach wie vor recht eigenwillig und nicht wirklich massenkompatibel, und so fühlt man sich auf "In The Future" trotz des Titels in den 60ern und 70ern erneut wohler als in der Jetztzeit.

Recht griffiger, bluesiger BLUE CHEER-Hardrock trifft hier auf trippigen Stoner-Doom-Sound, wobei BLACK MOUNTAIN zu ebenso melodischen wie konventionellen Folkrockausflügen fähig sind, ihre Stärke liegt allerdings dann doch eher in den abgedrehteren Passagen der mit knapp 60 Minuten recht episch ausgefallenen Platte.

Das Schöne an BLACK MOUNTAIN ist erneut, dass sie über ihre unüberhörbare Zitierfreudigkeit zu einem individuellen Sound finden, ohne dass man sie eine spezielle Ecke schieben könnte. Stattdessen gelingt ihnen eine clevere Transformation bestimmter Elemente, da wo andere nur plump klauen, was die exzellent arrangierten und auf den Punkt gebrachten Songs nur zu deutlich belegen.

Und denen gelingt es sogar, Einflüsse von TANGERINE DREAM bis SIGUR RÓS unter einen Hut zu bringen, wie auch immer sie das bewerkstelligt haben mögen. (9)