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BIRDS OF MAYA

Valdez

Im Bereich Psychedelic/Garage-Rock tummeln sich ja jede Menge extrem kaputte, wilde und räudige Combos wie etwa die Japaner GUITAR WOLF, aber gegen BIRDS OF MAYA aus Philadelphia klingen selbst die STOOGES wie eine Popband. Ben Leaphart, Jason Killinger und Mike Polizze haben ein großes Herz für grobmotorischen Lärm, der Fans filigranen Songwritings oder gepflegter Studioproduktionen nach kürzester Zeit in die Flucht treiben dürfte, denn der irgendwie noch mit Blues verwandte BIRDS OF MAYA-Gitarrensound klingt wie aus einem stinkenden Gully gezogen. Ein wenig gesitteter geht es bei Polizzes Nebenprojekt PURLING HISS zu, das mal als Mischung aus DINOSAUR JR. und THE FLAMIN’ GROOVIES bezeichnet wurde und mit Album Nr. 6, „High Bias“, 2016 sein bisheriges Meisterwerk abgeliefert hatte. BIRDS OF MAYA brachten es bisher nur auf drei Platten, „Vol. 1“ (2008), „Ready To Howl“ (2010) und „Celebration“ (2013), erst acht Jahre später gefolgt von „Valdez“. Allerdings nahm man das „neue“ Album bereits 2014 auf, aber erst jetzt wurde es für würdig genug befunden, um es zu veröffentlichen, aus welchen Gründen auch immer. Insofern knüpft „Valdez“ nahtlos an die Vorgängeralben an, auch wenn die acht Jahre zwischen Entstehung und Veröffentlichungen jetzt zu einer seltsamen zeitlichen Verzerrung geführt haben. Aber da man den BIRDS OF MAYA-Sound weder als retro noch als zeitgemäß bezeichnen kann, steht „Valdez“ einfach für sich als authentischer Ausdruck von primitivstem Rock’n’Roll, bei dem die Beteiligten keine Rücksicht auf Hörer und Equipment nehmen und sich als akustisches Abrissunternehmen empfehlen, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt. Nach diesem exzessiven, scheinbar nicht enden wollenden Gitarren-Massaker muss man erst mal ganz tief durchatmen.