Ha, welch anmaßender Albumtitel! Nein, zum ersten Mal wird die Musik auf dieser Platte sicher nicht gespielt, aber man kann sich ja trotzdem lässig-arrogant hinstellen und genau das behaupten. Die, die das tun, kommen aus San Francisco, Sänger und Gitarrist Shea Roberts und Basser Chris Beltran kennt man von den kurzlebigen RICHMOND SLUTS, die vor zwei Jahren ein recht gutes Album auf dem Alive-Sublabel Disaster veröffentlichten.
Damals waren sie noch etwas klassischer punkrockig unterwegs, heute klingen sie etwas erwachsener und sind deshalb zu Recht im eher auf ältere Herren spezialisierten Hause Alive angesiedelt.
Was damals an Einflüssen konstatiert wurde - NEW YORK DOLLS, STOOGES, ROLLING STONES - ist auch hier noch tragender Bestandteil, allerdings sind BIG MIDNIGHT im Vergleich zu den RICHMOND SLUTS etwas ruhiger geworden, was ihnen jedoch gut steht.
Sehr angenehm auch hier die Stimme von Shea, die in manchen Momenten angenehm an Jim Morrison erinnert, Iggy nicht zu vergessen. Alles in allem ein sehr gelungener Einstand, Rock'n'Roll der erwachsenen Sorte - wer an den FLAMING STARS Gefallen findet, dürfte hiervon schwerlich enttäuscht sein.
(44:15) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller