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BERLINER MAUERN #6

Zu den 44 vollfarbigen Seiten bei diesem „Photo Zine“ kommen noch Aufkleber und sogar zwei Original-Printfotos. Graffiti sind Kunst und Protest, und mal legal und mal eben nicht. Hässlich, brutal und doch voller bunter Schnörkel. Es ist schwer, darüber abschließend ein wie auch immer geartetes Urteil zu fällen. Ich sehe das Zine als Zustandsbeschreibung des Berliner Großstadtlebens, eben fernab von den ewig gleichen Touri-TV-Bildern von Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Friedrichstraße. Berlin hat eben noch weit mehr, und dies sogar überwiegend, als Glanz zu bieten. Auch wenn das immer weiter verdrängt wird. Dieses Heft kämpft dagegen an. Und je länger ich es betrachte, desto mehr beeindruckt es mich. Das soll kein Plädoyer sein, ich spiele beim beliebten Test: „Which side are you on?“ hier wirklich nicht mit, aber am Ende des Tages kreisen meine Gedanken immer weiter um das Graffiti-Phänomen. Und das ist doch wohl im Interesse der Macher. Ich höre mir den Soundtrack dazu an (das kann ja nur der SLIME-Song „Legal, illegal, scheißegal“ sein) und warte auf die nächste Ausgabe.