Aberwitzige Tempi, Finger im Sweep-Picking-Modus, Tonleiter rauf, Tonleiter runter, dazwischen immer wieder flink abgefeuerte Salven gemuteter Akkorde, tiefster Basstöne und furztrockener Kickdrum-Schläge.
Sehr formelhaft? Selbstverständlich! Doch welche Rockmucke kann für sich das Gegenteil beanspruchen? Was mich speziell an dieser Art Musik fasziniert – nennen wir sie der Einfachheit halber Technical Death Metal –, das ist die rigorose Ausstellung spielerischer Virtuosität, also der makellosen Beherrschung eines Instrumentes unter musikalisch widrigen Umständen.
Gleichwohl haben wir es mit einer anderen Form der Virtuosität zu tun als sie sich durch die Rock-Heroen insbesondere der Siebziger-Jahre mit ihren endlosen Soli verkörpert findet. Das Virtuose ereignet sich hier nämlich auf engstem Raum und steht den Klavieretüden etwa von Czerny und Chopin weitaus näher als den Tongemälden eines Jimmy Page oder Eric Clapton.
Die massive Dichte der insgesamt elf Stücke treibt mir, vor allem in Kombination mit Elliot Desgagnés’ bodenlosen Growls, wohlige Schauer auf die Haut.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Marcus Erbe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Carsten Hanke