BEAU NAVIRE

Lumens

Nach einer kaum noch zu überschauenden Anzahl von verstreuten Releases setzen sich BEAU NAVIRE mit „Lumens“ ein kleines Denkmal in Form von zehn kugelblitzenden Explosionen. Auf welcher Schulbank die vier aus Kalifornien gelernt haben, ist ziemlich offensichtlich: Die erratischen Rhythmen von LOUISE CYPHRE treffen auf die hibbelige, ansteckende Spielfreude von LA QUIETE und die Präzisionsriffs von ORCHID.

Ruhepausen gibt es nur dann, wenn Neunziger-Helden wie INDIAN SUMMER oder DON MARTIN 3 gedacht wird. Eine Mischung, die auf „Lumens“ noch ausdifferenzierter und gelungener klingt als auf dem bereits grandiosen Vorgänger „Hours“ und sich wie im vierminütigen „Disgust & fate“ auch mal erlaubt, mit den genreüblichen Strukturen gehörig zu brechen.

BEAU NAVIRE haben die Essenz aus dem gezogen, was Screamo jemals großartig gemacht hat, und in einen ganz eigenen Sound übertragen. Mitreißend, eruptiv, emotional aufgeladen bis in die letzte Sekunde.

Zehn Songs, die nie stillzustehen scheinen auf ihrem Weg durch Mark und Bein. Moment Of Collapse ließ es sich natürlich nicht nehmen, das noch auf eine wunderschöne, auf 1.000 Stück limitierte LP zu pressen.

Win-win-Situation, absolut. Verbindliche Anspielempfehlung: „Dead end, start over“. Wer da nicht mitgeht, kann nur klinisch tot sein.