BARON BLOOD

Wie schon „Die Stunde, wenn Dracula kommt“ und „Lisa und der Teufel“, die bereits in der „Mario Bava Collection“ von Koch erschienen, war auch „Baron Blood“ vor gut zehn Jahren von e-m-s das erste Mal hierzulande auf DVD herausgebracht worden.

Bei der Neuauflage im gewohnt sehr schön gestalteten Mediabook von Koch mit dem Film auf DVD und Blu-ray sind einige Extras hinzugekommen (die sich auf einer separaten DVD befinden), darunter auch die um Dialoge und explizitere Einstellungen gekürzte amerikanische Schnittfassung von AIP, bei der die ursprüngliche Musik von Stelvio Cipriani durch einen Score von Les Baxter ersetzt wurde.

Im Gegensatz zur bildtechnisch unbefriedigenden Blu-ray-Umsetzung von „Die toten Augen des Dr. Dracula“, Teil 3 der „Mario Bava Collection“, ist „Baron Blood“ in dieser Hinsicht deutlich gelungener ausgefallen, auch wenn sich dabei die schwankende Bildqualität des Ursprungsmaterials offenbart.

Ein Liebling der Kritiker war „Baron Blood“ nie, aber dafür kommerziell erfolgreich genug, um es Bava zu ermöglichen, seinen nächsten Film „Lisa und der Teufel“ unter größtmöglicher künstlerischer Freiheit zu verwirklichen, wieder mit der deutschen Scream Queen Elke Sommer in der Hauptrolle.

In „Baron Blood“ spielt Sommer eine Studentin, die zusammen mit einem gewissen Peter Kleist, der nach Österreich kommt, um bei der Versteigerung des Schlosses seiner Vorfahren zugegen zu sein, den früheren berüchtigten Besitzer des Schlosses wieder auferstehen lässt, der im 16.

Jahrhundert viele Menschen gefoltert hatte. Die Geschichte ist – inklusive des völlig abstrusen Finales – offen gesagt eher dämlich und unfreiwillig komisch, aber Bavas makabere Vermischung von atmosphärischem Gothic-Horror und Proto-Slasher-Film erweist sich immer noch als erstaunlich unterhaltsam.