BANNER PILOT

Heart Beats Pacific

Ende 2009 legte Fat Wreck das ursprünglich 2008 erschienene Debütalbum „Resignation Day“ von BANNER PILOT neu auf und nahm die Band damit unter seine Fittiche. Ein Jahr später kam mit „Collapser“ das Fat Wreck-Debüt, und wieder nur ein Jahr später ist das neue Album raus, das, wenn man es genau nimmt, eigentlich die perfekte Neuinterpretation des Genres ist, mit dem Fat Wreck die Neunziger-Punk-Szene prägte.

„Heart Beats Pacific“ ist ein Album voller süßer Melodien, vorgetragen mit raspelrauher Stimme, und dass Gitarrist Nate Gangelhoff mir einst schrieb „We’re a punk band from Minneapolis that sounds sorta DILLINGER FOUR or LAWRENCE ARMS“ und dabei selbst zwei klassische Fat Wreck-Bands nannte, passt bestens ins Bild.

Aber auch ALL kommen mir immer wieder in den Sinn, denn würden BANNER PILOT „She’s my ex“ covern, es würde klingen wie ein eigener Song. Andererseits wäre auch ein Release auf No Idea in Frage gekommen, dem anderen relevanten US-Label, das sich heute überhaupt noch in größerem Rahmen solch klassischer Klänge annimmt.

Auf Epitaph oder Hopeless muss man da nicht mehr zählen, die orientieren sich, nun, „am Markt“, und der wird von den Wünschen 16-Jähriger bestimmt. Die bei denen gefragten Bands allerdings sind nicht in der Lage, solch reflektierte, altersweise Texte zu schreiben wie Nick Johnson von BANNER PILOT – über all die Zweifel, über das Scheitern an sich selbst und an dem, was die Welt uns so antut.

BANNER PILOT mögen konservativ sein in dem Sinne, dass sie einem altbekannten Genre keine neuen Aspekte hinzufügen, aber sie sind grundsympathisch und machen das, was sie tun, absolut richtig.