BALD SIND WIR WIEDER ZU HAUSE

Jessica Bab Bonde, Peter Bergting

Sechs Überlebende des Holocaust, die alle später in Schweden eine neue Heimat fanden, schildern in jeweils in sich abgeschlossen Episoden das unfassbare Leid, das ihnen in ihrer Kindheit und Jugend angetan wurde. Hier verbindet sich das Grauen nicht nur mit Namen, sondern mit konkreten Gesichtern. Keiner der sechs konnte diese Erfahrung in irgendeiner Form vollständig verarbeiten, sie habe sich nie als ganzer Mensch gefühlt, fasst Elisabeth Masur dies in Worte. Diese ohnmächtige Fassungslosigkeit kennzeichnet die recht nüchtern beschreibenden Bilder, die die ihnen innewohnende Gewalt in einer Art Zustand der betäubten Stille wiedergeben. Eine einfache Wortwahl, eine erläuternde Zeittafel und ein umfassendes Glossar erlauben auch jungen Lesern, die bisher noch nie Kontakt mit dem Thema hatten, eine tiefgehendere Auseinandersetzung. Zeitzeugen gibt es inzwischen nur noch wenige. Vor dem Hintergrund des wiederaufkeimenden Faschismus und Antisemitismus sollte diese aufrüttelnde Graphic Novel daher schulformunabhängige Pflichtlektüre in der Sekundarstufe werden.