B-52’S

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Man zeige mir jemanden, der sich in den Achtzigern für Punk, Indie, Wave & Co. interessierte und keine B-52’S-Platte besaß. Die schon 1976 in Athens, Georgia gegründete Band war mit ihren beiden ersten Alben, dem titellosen Debüt von 1979 sowie „Wild Planet“ (1980), omnipräsent – wahrscheinlich auch deshalb, weil die Scheiben mit ihrem grellen Layout fast ein Jahrzehnt lang für 9,90 DM in einer Billigserie angeboten wurden und so zehntausende klamme Jugendliche mit untrüglichem Gespür für schräge Musik selbst in den Radiofachgeschäften der tiefsten Provinz auf die Band aufmerksam wurden.

Anders als so manch andere Scheibe mit auffälligem Artwork (und dann doch schlapper Musik) war dies aber keine Mogelpackung, zudem kannte man „Rock lobster“ oder „Planet Claire“ mit etwas Glück aus dem Radio oder zumindest aus der „Indie-Disco“ in der nächsten Kreisstadt – oder von irgendeiner Mixkassette.

THE B-52’S waren allgegenwärtig, und sie waren konsensfähig: einerseits tanzbare Popmusik, andererseits fast so schräg wie THE CRAMPS, Nina Hagen oder Klaus Nomi. Ihre Musik war eine eigenwillige, einzigartige Mischung aus klar poporientiertem Sixties-Rock’n’Roll und New Wave, und wer BLONDIE liebte, mochte auch THE B-52’S mit dem markanten Gesangstrio Fred Schneider, Kate Pierson und Cindy Wilson, das zusammen mit Multi-Instrumentalist Keith Strickland sowie dem 1985 verstorbenen Gitarristen Ricky Wilson die Band gegründet hatte.

THE B-52’S wurden nach ersten Singles von Island Records-Chef Chris Blackwell gesignt und direkt auf die Bahamas geflogen, wo in dessen Studio in Nassau die neun Songs (darunter Neuaufnahmen der Singletracks) eingespielt wurden.

Das Album besticht durch den markanten, tanzbaren Groove der Songs, die mehrstimmigen Vocals und die absolut eigenwilligen Themen und Texte – hier wurde Science Fiction-Kitsch der Fünfziger und Sechziger genial aufgegriffen.

Durch die perfekte Produktion wirken die Songs der bis heute aktiven Band auch nach 35 Jahren immer noch frisch – ein ewiger Klassiker, dieses Album. Das Coverfoto stammt übrigens von George DuBose, der auch die RAMONES fotografierte.

Quietschgelbes 180-Gramm-Vinyl.