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AXIS: SOVA

Blinded By Oblivion

Trotz bereits dreier Releases auf dem Drag City-Unterlabel God? sind AXIS: SOVA aus Chicago, deren letztes Album „Shampoo You“ 2018 entstand, leider bisher an mir vorbeigegangen. Der maßgebliche Kopf dahinter ist Brett Sova, der seine Platten in der Regel im Alleingang aufnimmt und nur auf Tour von anderen Musikern begleitet wird. Das Gitarrespiel erinnert mich hier teilweise an Tim Greens melodische, dezent übertriebene Metal-Riffs bei den THE FUCKING CHAMPS, aber AXIS: SOVA kommen trotz eines eher garagigen, dennoch gut produzierten Sounds (früher war dieser noch deutlich mehr LoFi) eher mit sonnigem kalifornischen Gemüt daher und huldigen dem West-Coast-Pop der Sechziger und Siebziger. Neben herrlich eingängigen Powerpop-Momenten gibt es hier wie etwa bei THE BEVIS FROND auch immer wieder exzessive psychedelische Entladungen, die „Blinded By Oblivion“ zu einem sehr gelungenen Vertreter von Psych-Pop machen, oder „riff-happy boogie rock“, wie es auch schon genannt wurde, der sowohl angenehm retrospektiv als auch durchaus zeitgenössisch daherkommt. Der Produzent heißt diesmal passenderweise Ty Segall, der stilistisch nicht weit von Brett Sovas durchgängig originellem Songwriting entfernt ist.