Die befreundeten, beide in Brighton, UK beheimateten Anarcho-Dub/Reggae-Punkbands AUTONOMADS und BLACK STAR DUB COLLECTIVE haben jeweils fünf Stücke für diese gelungene und stimmige Split-Produktion beigetragen.
AUTONOMADS machen da weiter, wo sie mit ihrem Debüt „No Man’s Land“ aufgehört haben. Im Vergleich zu ihrem Album fällt sofort die deutlich bessere Produktion auf. Musikalisch und im Songwriting haben die AUTONOMADS ebenfalls noch einmal deutlich nachgelegt und jedes Stück für sich ist ein Ohrwurm, dessen Dub-Infekt sich im Organismus breit macht.
Ich liebe die Mischung aus SCUM OF TOYTOWN, INTERNATIONALS, SICK OF INTOLERANCE und den Hauch von CHUMBAWAMBA und SOFA HEAD. Für diese Aufnahmen standen insgesamt zehn MusikerInnen für das BLACK STAR DUB COLLECTIVE zur Verfügung.
Musikalisch betreten wir jetzt deutlich den Heavy-Bass-Dub-Sektor, den ich am liebsten in Schleife instrumental für eine Albumlänge hören würde. Deshalb bin ich auch froh, dass der Gesang nicht zu sehr im Vordergrund steht, während die Klangcollagen neben der Rhythmus-Sektion der fortwährenden Bassdrum und dem Bass-Riddim mich in eine Art Trance versetzen.
BLACK STAR DUB COLLECTIVE gehen deutlich langsamer und ruhiger zur Sache, ohne klare Songstrukturen zu vernachlässigen und sich im experimentellen Nirvana zu verlieren. Dennoch merkt man die musikalischen Einflüsse der Dub- und Reggae-Künstler der Siebziger Jahre deutlich.
Das Gesamtpaket gleicht insgesamt der ruhigeren musikalischen Art von PROPAGANDA AND INTERNATIONAL NETWORK. Während die AUTONOMADS kräftig loslegen, liegt der Ruhepol beim BLACK STAR DUB COLLECTIVE, so dass sich trotz der unterschiedlichen Charaktere beide Bands bestens ergänzen und „From Rusholme With Dub“ zu einer äußerst stimmigen Dubpunk-Sache machen, die ich in dieser Form mit anderen Bands gerne öfter hören würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Simon Brunner