ASYNCHRON aus Hamburg legen auf „Es wird in Ordnung sein“ los wie die Feuerwehr. Im ersten Teil ihres Albums reiht sich Hit an Hit. Die Band liefert dort überwiegend schnellen, geradlinigen Deutschpunk mit viel Melodie und dem einen oder anderen „Oho“ ab. Passenderweise gibt sich im Titel „Social Media“ auch Valentin von ARRESTED DENIAL als Gastsänger die Ehre. Da wird schnell deutlich, welche Richtung ASYNCHRON musikalisch einschlagen. Der zweite Teil des Albums, quasi die B-Seite, verliert etwas an Drive. Die Songs wirken härter und gehen nicht mehr so gut ins Ohr. Während die Texte überwiegend von szenetypischen Themen handeln (Gesellschaftskritik, Rassismus, Religion, Leben für Punkrock), verbergen sich auf besagter B-Seite auch weniger anspruchsvolle Titel. So fügen sich der besungene Besuch beim Zahnarzt mit dem großen Wunsch der Zahnentfernung („Dr. Bursche“), sowie das verkackte „Drumsolo“ nicht so gut in das überwiegend ernste Gesamtbild ein. Grundsätzlich klingt die DIY produzierte Platte absolut solide, lässt nur ein bisschen an Live-Punch vermissen. Aber das ist schon meckern auf hohem Niveau. Gleiches gilt für die nicht beigelegten Songtexte. Schnell wie die Feuerwehr sind auch die Titel, von denen trotz der beschriebenen Merkmale keiner über drei Minuten ist. Unbedingte Anspieltipps sind „Wir sind glücklich“, „Social Media“ und „Geh deinen Weg“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Sven Grumbach