ASYLUM

Die Hammer-Studios werden von vielen Leute immer mit dem britischen Horrorfilm der 60er und 70er gleichgesetzt, aber es gab zu dieser Zeit auch noch andere Firmen wie etwa Amicus, gegründet von den US-amerikanischen Produzenten und Drehbuchautoren Milton Subotsky und Max J.

Rosenberg, die Hammer dicht auf den Fersen waren und sich oft dasselbe Personal teilten. Viele Amicus-Produktionen waren Horror-Episodenfilme, die aber im Gegensatz zu den Hammer-Filmen meist in der Gegenwart spielten, schon alleine aus Budgetgründen.

So ein Fall ist auch ASYLUM, gedreht von Roy Ward Baker (QUATERMASS AND THE PIT) und basierend auf dem Drehbuch von "Psycho"-Autor Robert Bloch, in dem Peter Cushing, Charlotte Rampling, Britt Ekland, Herbert Lom und Patrick Magee mitspielen.

Als Rahmenhandlung dient hier das Vorstellungsgespräch des jungen Dr. Martin, der sich in einer Anstalt für Geisteskranke bewirbt und der vom Anstaltsleiter (Patrick Magee aus A CLOCKWORK ORANGE) einem kleinen Test unterzogen wird: Er soll unter vier Patienten den alten Anstaltsleiter herausfinden, der offenbar verrückt geworden ist.

Also muss er sich in Folge deren Geschichten anhören: In einer geht es um einen Ehemann, der sein Frau umbringt, um an deren Geld zu kommen und endlich mit seiner Geliebten zusammenleben zu können.

In der nächsten erzählt ihm ein Schneider von einem Anzug, den er herstellen sollte und der Tote wieder lebendig machen konnte. Dann trifft Dr. Martin auf eine schizophrene Mörderin, und schließlich auf Dr.

Byron (Herbert Lom, Chefinspektor Dreyfus aus den "Pink Panther"-Filmen), der glaubt, er habe aus kleinen Spielzeugrobotern Homunculi geschaffen. Die Einzelepisoden wirken heutzutage sicher nicht mehr so überzeugend wie früher, alleine schon wegen des geringen Budgets und der primitiven Tricktechnik, andererseits durchzieht ASYLUM ein schön schwarzhumoriger, makaberer E.C.

Comic-Touch, der immer noch viel Spaß macht. Und auch das Finale ist durchaus effektiv, so wie auch der gesamte Film von Roy Ward Baker mit viel Sinn für die richtige Atmosphäre umgesetzt wurde.

Für Freunde des englischen Gruselfilms jener Zeit ist ASYLUM auf jeden Fall eine Empfehlung. Die DVD von e-m-s enthält ASYLUM das erste Mal in komplett ungeschnittener Form, die ehemals fehlenden Handlungsszenen sind allerdings nur deutsch untertitelt, ansonsten machen Bild und Ton für einen Film dieses Alters einen sehr guten Eindruck, und als erwähnenswerte Extras gibt es noch den Trailer.