Die Streetpunk-Band aus Norwich ist mir vor allem aus den 1990er Jahren präsent. Ihre Debüt-7“ hörte auf den netten Namen „Streets Of Violence“ und bot genau wie ihr erstes Album „At Full Volume“ krachigen Pogo-Punk. Ich sah BRAINDANCE 1995 live auf ihrer Tour mit OXYMORON und verlor sie dann aus den Augen. Shouter Sloss reaktivierte 2015 die Band rund 15 Jahre nach der Auflösung und „Asylum“ ist schon ihr zweiter Longplayer seit der Reunion. Im direkten Vergleich zu den frühen Songs ist es melodischer, stellenweise rockiger geworden, wie sich beim Opener „Line ’em up“ zeigt, das vom Text her doch an „Take them all“ von COCK SPARRER erinnert. Und die würde ich auch als gutes Beispiel für die Oi!-Songs von BRAINDANCE anführen. Oder auch ANGELIC UPSTARTS bei „Tommy boy“, ein grandioser Ohrwurm. Das gilt ebenfalls für „Do it all again“, wo BRAINDANCE konstatieren, dass sie zwar alt und grau geworden sind, aber Punk nach wie vor jeden Tag leben. Und neben den melodischen Tracks gibt es Pogo-Smasher im alten Stil wie „Now she’s gone“, „Parasite“ oder „Fuck you“. Insgesamt 15 abwechslungsreiche Punk-Songs auf rotweißem Vinyl, die live gut abgehen dürften. „This world is a fucking asylum“, singen BRAINDANCE im Titeltrack und die geniale Coverzeichnung zeigt die Band passend in Zwangsjacken in einer Gummizelle.
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