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ASTRAYA

Myth Of Dike

Im aktuellen Weltgeschehen wirkt das diese Platte einleitende Sample einer Rede des Physikers J. Robert Oppenheimer, die er mit den Worten „Now, I am become death, the destroyer of worlds“ abschließt, überaus bedrohlich, wird bedacht, dass der Mann die Entstehung der Atombombe mitzuverantworten hatte. Da passt der sich anschließende durchaus düstere Sound der Stuttgarter ASTRAYA wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Im Kern post-rockige Gitarrenpassagen, die sich jedoch nicht in sphärischen Ambientklängen verlieren, sondern die Musik gerne mit mal schweren, mal eher flirrenden Riffs antreiben, lassen Vergleiche zu den Kollegen LONG DISTANCE CALLING zu. Spätestens jedoch wenn Sängerin Melina mit glockenklarer Stimme loslegt, kommt unweigerlich auch eine Band wie THE GATHERING ins Spiel. Nicht nur wegen der Vocals, die in ihrer Stimmfarbe einer Anneke van Giersbergen nicht unähnlich sind, sondern auch wegen der Arrangements der Songs an sich. Wer genannte Niederländer:innen ab deren Album „If_Then_Else“ schätzt, wird zweifellos auch an „Myth Of Dike“ viel Freude haben.