Hm, schon die zweite Band in dieser Ausgabe mit dem schönen Wort Ass im Bandnamen, die ich reviewen darf. Und genau so wie bei ASSHOLE PARADE, geht es hier nicht gerade zimperlich zur Sache, wenn auch ganz anders.
ASSCANCER ham sich nämlich mehr industriellen/elektronischen Klängen verschrieben, auch wenn hier und da mal ne Gitarre ausgepackt wird. Hat was von den frühen MINISTRY, bevor diese zum Metalgitarrenoverkill ausholten.
Dazu kommt ein wütender, geifernder Sänger, der wohl mit der Menschheit im Allgemeinen und seinem Umfeld im Besonderen nicht so sehr viel anfangen kann. Trozdem scheint er/die Band ein zwanghafter Libidinist zu sein, oder wie soll man Songtitel wie "Neighborhood Slut" oder "Naked" deuten? Auch die anderen Titel sind nicht ohne wobei "The President Of Pussy Declares Hitler Innocent" mein Favorit ist.
Alles sehr rhythmisch und unnervig gehalten, so dass man die Scheibe ganz gut aushalten kann. In ruhigeren Momenten mit Gitarrengeplinker und Störgeräuschen erinnert man natürlich unweigerlich an PERE UBU, was ja alles andere als schlecht ist.
Gelungene Scheibe, wobei einige Songs vielleicht ein wenig zu lang sind, aber zu was gibt's die Forward-Taste am CD-Player...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und David Häussinger