Der 1953 in New York geborene, aber schon seit 1984 in Berlin lebende Komponist Arnold Dreyblatt nimmt bereits seit 1982 Platten auf, die er auf renommierten Labels für anspruchsvollere Klänge veröffentlichte wie Table of the Elements oder Tzadik, gegründet von John Zorn. Meist tut er das mit dem 1979 von ihm gegründeten THE ORCHESTRA OF EXCITED STRINGS. Dreyblatt selbst, zu dessen Lehrern LaMonte Young gehört, einer der einflussreichsten Vertreter von Minimal Music, spielt dabei auf einem Kontrabass, auf den Pianosaiten gezogen sind, daher der Name „Excited Strings“. Sein aktuelles Album „Resolve“, an dem auch der in avantgardistischeren Kreisen extrem umtriebige Australier Oren Ambarchi beteiligt ist, liefert eine Art experimentellen Kammerpop, dominiert von repetitiven Drone/Ambient-Strukturen, die aber erstaunlich rhythmisch sind und eine beeindruckende Dynamik besitzen, wodurch die insgesamt vier Kompositionen nicht in Gleichförmigkeit verharren, sondern unmerklich Tempo, Melodiösität und Intensität verändern und so ihre speziellen Höhepunkte suchen. Beim 17-minütigen letzten Stück „Auditoria“, sowie zuvor bei „Shuffle effect“, fühlt man sich sogar an den motorischen Beat der Krautrocker NEU! erinnert, ohne dass man Dreyblatts Kompositionen konkret auf klassischen Rock oder andere Einflüsse zurückführen könnte, dessen minimalistischer Avantrock eine ganz eigene Duftnote besitzt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Thomas Kerpen