ARBOURETUM

Song Of The Pearl

2007 nahmen ARBOURETUM mit „Rites Of Uncovering" ihr zweites Album auf, ihr Debüt für Thrill Jockey, dem im letzten Jahr eine Split-Platte mit PONTIAK folgte. Insgesamt wurde ich bisher aber nicht so recht warm mit der Band.

Auf jeden Fall sind PONTIAK und ARBOURETUM in gewisser Weise Brüder im Geiste, beide Bands sind stark verlinkt zu den 70s, neigen zu eher abstraktem, in erster Linie um atmosphärischen Sound bemühtes Songwriting, wobei Zweitere die wesentlich sanftere Alternative sind und oft so klingen, als ob man Bob Dylan, GRATEFUL DEAD und BLACK SABBATH gekreuzt hätte.

Mit einer starken Betonung des entspannten folkrockigen Teils, durch den ARBOURETUM eine hippieske, leicht anachronistische Schlagseite bekommen, allerdings dabei auch nicht auf plötzliche feedbackige Gitarrensoli verzichten, die die Songs immer wieder zu überraschenden Höhepunkten führen.

Gleichzeitig durchzieht die Platte eine eigenwillige Monotonie mit loopartigen, immer wiederkehrenden Teilen, was eventuell etwas mit der Anwesenheit von Ex-LUNGFISH-Drummer Mitchell Feldstein zu haben könnte, dessen alte Band durchaus Parallelen zu ARBOURETUM aufweist.

Wie PONTIAK mit ihrem aktuellen Album scheinen auch ARBOURETUM auch der Suche nach „ihrem" speziellen Sound ein ganzes Stück weiter gekommen zu sein, denn „Song Of The Pearl" ist eine sehr faszinierende und schöne Platte geworden, die Rockmusik eine individuelle Note hinzufügen kann, was nicht bedeutet, dass die Band dabei ohne spezielle Vorbilder auskommen würde.

Dafür spricht schon alleine der letzte Song „Tomorrow is a long time", die äußerst gefühlvolle Version eines Bob Dylan-Songs von 1963, der niemals für eine Studioplatte aufgenommen wurde und lange nur auf Live-Bootlegs kursierte - so was tun wohl nur wahre Fans.