Musik auf das wesentliche reduziert - so würde ich den Sound von ARAB ON RADAR bezeichnen. Da ist Melodie, Rhythmus, definitiv zweihundert Prozent Groove, Herz, Hingabe und jede Menge Eier - Rock eben - und trotzdem klingt das bei denen anders als bei MOTÖRHEAD! Joachim verglich sie mit Katzengejammer und beschrieb sie als extrem nervig - ich sage, alles eine Frage der Herangehensweise.
Gut, die Gitarren klingen kaum wie solche, sie sind verzerrt und bis zur Schmerzgrenze mit Höhen zugepackt, gut der Gesang und die Texte sind eigen, aber was spricht dagegen!? Ist doch schön, dass es noch Musik gibt, die nicht berechenbar ist, die polarisiert und die soviel Energie versprüht! Die musikalische Grundidee könnte den verrückten Sound von DEVO entspringen, die ihrer Zeit auch das Ziel hatten, mit ihren tieffrequenten, groovenden Tönen, ihren Zuhörern zu einem Orgasmus zu verhelfen, das Klangspektrum der Instrumente erinnert eher an NEUBAUTEN, obwohl die vier Kaputtniks aus Providence dazu lediglich ein Schlagzeug und zwei Gitarren brauchen! Wer ihre letzte Platte kennt, wird wohlwollend feststellen, dass der Gesang hier auch ab und an der Melodie folgt und nicht völlig für sich steht, ansonsten bleibt alles beim alten.
Diese Scheibe ist eine der Besten, die in letzter Zeit erschienen sind, und einziges Manko ist der für Skingraft leider typische, überhöhte LP-Preis von ca. 15,- EUR für 25 Minuten - aber mal ehrlich, Kultur kostet, und dass sollte es einem schon wert sein!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Frank Nice
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Frank Schöne
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Frank Schöne