ANIMAL FARM

Wer kennt ihn nicht, George Orwells dystopischen Roman „1984“ – oder zumindest die gleichnamige Verfilmung von 1984. Noch vor „1984“ erschien 1945 mit „Farm der Tiere“ eine weitere eng mit der damaligen Gegenwart verknüpfte allegorische Antiutopie, in Form einer satirischen Fabel über den sowjetischen Kommunismus und den Verrat sozialistischer Ideale durch den Stalinismus.

Orwell schildert darin, wie sich die Tiere einer Farm in England gegen ihren Besitzer Bauer Jones auflehnen, der sie schlecht behandelt und ausbeutet, und diesen von seinem Besitz vertreiben.

Fortan bestimmen die Tiere den Alltag auf der Farm, was auch wunderbar funktioniert, solange sich alle an die sieben Gebote des Animalismus halten, von denen eines „Alle Tiere sind gleich.“ lautet.

Aber schon bald finden die Schweine Gefallen daran, die Herrschaft auf der Farm an sich zu reißen, weshalb es plötzlich nicht mehr nur „Alle Tiere sind gleich.“ heißt, sondern zusätzlich „Aber einige Tiere sind gleicher!“, womit an die Stelle der alten Schreckensherrschaft eine neue tritt.

Wie man sich denken kann, stand Orwells Buch in den Ostblock-Ländern lange Jahre auf der Liste der verbotenen Bücher. Vier Jahre nach Orwells Tod entstand dann der recht werkgetreue Animationsfilm „Animal Farm“ – nur das ursprüngliche Ende wurde verändert – unter der Regie von John Halas und Joy Batchelor, die bereits Propagandafilme für die Britische Regierung gedreht hatten.

Der immer noch sehr schön animierte und vor allem lehrreiche Film erschien jetzt das erste Mal hierzulande auf Blu-ray und enthält, wie auch die neu aufgelegte DVD, einen Audiokommentar des Filmhistorikers Brian Sibley.

Sibley geht dabei unter anderem darauf ein, dass der Film perfiderweise mit Geldern der CIA finanziert wurde, die darin offenbar ein passendes Vehikel für antikommunistische Propaganda sahen.