Bis zu seinem Tod im Jahr 2008 lieferte der Autor Michael Crichton Hollywood zahlreiche Vorlagen. Teilweise führte er auch gleich selbst Regise wie bei „Westworld“ oder „Coma“. Sein Roman „Andromeda“ aus dem Jahr 1969 etablierte Crichton dann dank hoher Verkaufszahlen als ernstzunehmenden Autor, der später durch die Verfilmung seines Romans „Jurassic Park“ den größten Bekanntheitsgrad erreichte.
1971 wurde „Andromeda“ vom versierten Regie-Veteranen Robert Wise („West Side Story“) erfolgreich verfilmt. Wer „Gravity“ oder „Elysium“ für gute zeitgemäße Science Fiction hält, wird einen über 40 Jahre alten Film wie „Andromeda“ möglicherweise für langatmig und tricktechnisch überholt halten.
Das könnte auch daran liegen, dass sowohl der Film als auch das Buch Science Fiction nach dem ganzen Unsinn der B-Movies der Fünfziger und Sechziger wieder auf ein ernsthaftes wissenschaftliches Niveau bringen wollten.
Denn „Andromeda“ schildert auf fast dokumentarische Weise, wie einige Wissenschaftler in einem unterirdischen Labor fünf Tage lang versuchen, einen tödlichen Organismus aus dem All zu bekämpfen, der durch eine über New Mexico abgestürzte Weltraumsonde auf die Erde gelangte.
Trotz der Laufzeit von über zwei Stunden bleibt „Andromeda“ durchweg fesselnd, sicherlich aufgrund seines realistischen Schreckenszenarios. Ein zeitloser und immer noch kontroverser Film, der die Dramatik der Ereignisse trotz nur weniger Aufnahmen außerhalb das Labors packend in Szene setzt.
Und auch die Spezialeffekte von Douglas Trumbull (an „2001: Odyssee im Weltraum“ und „Blade Runner“ beteiligt) sind immer noch äußerst effektiv. Die Blu-ray stellt trotz leichter Schwächen definitiv eine deutliche Verbesserung zur alten DVD dar und übernahm deren Bonusmaterial.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen