ANDRE WILLIAMS

Hoods And Shades

Der inzwischen 75-jährige Andre Williams gehört zweifellos zu den Legenden der Detroiter R&B-Szene in den Sechzigern, der mit Labels wie Chess, Fortune und Motown eng verbunden war und mit Künstlern wie Stevie Wonder, Ike & Tina Turner und Edwin Starr zusammenarbeitete.

Das hinderte ihn aber auch nicht daran, in den Achtzigern durch Drogen und Alkohol zum Obdachlosen zu werden, worauf in den Neunzigern eine wundersame Läuterung durch die Kraft der Musik folgte.

Und spätestens mit seinem In The Red-Album „The Black Godfather“ von 2000 sollte Mr. Rhythm dank seines späteren punkigen Sleaze-Rocks auch für Freunde etwas gröberer Garage-Sounds ein Begriff sein.

In den letzten Jahren kehrte Williams allerdings verstärkt zu seinen musikalischen Wurzeln in den Sechzigern zurück und so wird „Hoods And Shades“ wohl für Fans des wilderen Mr. Rhythm eine Enttäuschung sein.

Williams, der dem Alkohol notgedrungen inzwischen völlig abgeschworen hat, präsentiert sich hier auch musikalisch „clean and sober“ (trotz Blaxploitation-Coverartworks), denn die neun Stücke von „Hoods And Shades“ sind sehr relaxte, überwiegend monotone Funk-Blues-Soul-Nummern, bei denen man sich mehr vom hypnotischen Gesamtsound der Platte einwickeln lässt, als dass hier einzelne Songs hervorstechen würden.

Für den Black Godfather eine erstaunlich unspektakuläre Platte, die aber auf jeden Fall ihren Reiz besitzt.