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ANCIENT WATERS

Cølestine

Zugegeben, der Sound, den ANCIENT WATERS offenbaren, hat einen gewissen Charme und erinnert an den ganz frühen Black Metal, der mit kratzigen Gitarren für ein abrasives Momentum sorgte. Genau das ist aber das Problem in der Musik von ANCIENT WATERS, die auf visueller Ebene einer gewissen Ästhetik folgt, diese aber in der klanglichen Umsetzung im Keim erstickt. Ohne Dynamik ist es beim Track „Rán“ nur der Gesang, der etwas Vitalität versprüht, aber in pseudo-opernhaften Zügen eher anstrengend als genusshaft wirkt. Generell scheint stellenweise zu sehr die Stimme im Fokus zu sein, was zwar von den schwer hörbaren Instrumenten ablenkt, aber nicht immer Freude bereitet. „Cølestine“ ist sicherlich gut durchdacht und zeigt hin und wieder auch Stärken im Songwriting auf, wie die doomige zweite Hälfte von „Sailor’s tears“, das ein wenig an KAUAN erinnert. Auch das mit Spieluhrsounds beginnende „Måneskinsskygge“ ist ein Track, der wirklich gut funktionieren könnte, aber durch die stümpferhafte Produktion nicht wirklich scheinen kann. Das Mondlicht bleibt wortwörtlich im Schatten und ANCIENT WATERS stehen sich mit ihrer Darbietung aufgrund der Produktion gewaltig selbst im Weg.