Auf den ersten Blick wirkt das Album von AN EMERGENCY recht unscheinbar, aber nachdem die jungen Briten ihren wirren Posthardcore zelebriert haben, weiß man, wie sehr einen die Erwartungshaltung wieder aufs Kreuz gelegt hat.
Das zweite Mini-Album der Gruppe aus Exeter klingt angenehm nach FAITH, greift aber auch moderne Beats und die Abgedrehtheit von Q AND NOT U auf. Selten sind die Songs berechenbar, trotzdem bieten sie eine gewisse Eingängigkeit und so bewegen sich AN EMERGENCY auf der schmalen Grenzlinie zwischen Nostalgie und Aktualität, ohne sich zwangsläufig in eine Ecke stellen zu müssen.
Klar ist die Band etwas verkopft, aber dafür entlohnt sie den Hörer mit unglaublicher Tanzbarkeit. Jeder, der diese Mischung aus Intellekt und motorischer Animation schätzt, wird mit dem Trio mehr als glücklich werden.
Ich musste mir den Longplayer dreimal in Folge zu Gemüte führen, so fasziniert war ich. Kann man einer Band ein besseres subjektives Qualitätsurteil ausstellen? (20:53) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Thomas Eberhardt