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ALTEN

Naturkundemuseum / Motel

Dass zwischen der CD-R „Motel“ und dem Tape „Naturkundemuseum“ ganze vier Jahre liegen, hört und spürt man, wobei DIE ALTEN zulegen und nicht abbauen. Das Tape wie auch die CD-R sind ganz in der Tradition der Achtziger-Kassettentäter, aus der die Band auch stammt. Es gibt eine gemeinsame Vorgeschichte mit der FAMILIE HESSELBACH, beide traten auch im Rahmen der Ausstellung zum Buch „Wie der Punk nach Stuttgart kam“ zusammen auf. Die Zutaten: Synthesizer, Drumcomputer, Gesang. Der Bezug zu H.P. LOVECRAFT (Bandname, du Heini) ist etwas in den Hintergrund getreten, wird aber immer noch thematisiert. Gründungsmitglied Rod Schneller macht heute noch eine regelmäßige Radioshow (Musikoffensive Radio), spielt weiterhin in Bands und denkt gar nicht daran, sich irgendwann zur Ruhe zu setzen. Das jüngere Tape klingt selbstbewusster, gefestigter und kräftiger als „Motel“, das ein Jahr nach der Ausstellung eingespielt wurde. In den Achtzigern war dieser Sound fester Bestandteil der Tape-Ecke im Plattenladen deines Vertrauens, in der es Perlen gab, in die du vorher nicht reinhören konntest. Das Tape ist für meine Ohren moderner und mehr auf den Punkt, wobei die CD-R eher durch diesen alten Kassettencharme besticht. Verkehrte Welt, verkehrtes Medium, wobei ... auch das macht Punk aus, und das ist es, bevor andere daraus eine Lederjackenpflicht machten.