Verblüffend, dass das Quartett aus Los Angeles noch nicht von irgendwelchen religiösen Spinnern per Selbstmordattentat umgebracht wurde: Darf man echt das Wort „Allah“ in einem Bandnamen verwenden? Also ich hätte da Schiss ...
Schon das Debüt von Ende 2012 wusste zu gefallen, der relaxte Folk-meets-Garage-Rock trifft genau die richtige Stimmung zwischen jingly und jangly, zwischen Plüsch und Paisley. Musikgewordene Entschleunigung, ohne dabei für eingeschlafene Füße zu sorgen – würden ALLAH-LAS mit Holly Golightly auf Tour gehen, es wäre das perfekte Package.
Sogar über die Distanz von stolzen 14 Songs funktioniert das, im Gegensatz zu vielen anderen Bands sind die Kalifornier immun gegen die Krankheit zu langweilen, und sowieso, wüsste man es nicht besser, man würde ihre Herkunft eher im nebligen England vermuten als im sonnigen L.A., und abgesehen davon wirken sie wie aus der Zeit gefallen: 1967 müsste doch hier irgendwo stehen, nicht 2014! Unbedingt hörenswert sind übrigens die beiden Bonusnummern „No werewolf“ und „Every girl“: hier kommen noch surfig-countryeske Klänge ins Spiel, die der Band ebenfalls sehr gut stehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Joachim Hiller