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ALEXANDRE AJAS MANIAC

Parallel zu der Nameless-Veröffentlichung von William Lustigs „Maniac“ erschien auch das Remake in unterschiedlich ausgestatteten Mediabook-Editionen (ungeschnitten, aber „ungeprüft“, denn in der alten „ab 18“-Veröffentlichung fehlen zwei Minuten), die den Film auf Blu-ray und DVD enthalten (sowohl das alte Bildmaster als auch eine neue Version sind vorhanden), neben zahlreichen Extras und einer Soundtrack-CD. Noch zu Lebzeiten von Joe Spinell, dem eigentlichen „Maniac“-Darsteller, der 1989 verstarb, sollte eigentlich unter der Regie von Buddy Giovinazzo ein zweiter Teil entstehen – das wenige dafür gedrehte Material ist auf einigen Veröffentlichungen von Giovinazzos Film „Combat Shock“ zu sehen. Stattdessen entstand 1989 eine billige griechische „Maniac“-Kopie namens „O Stragalistis tis sygrou“, die man auf YouTube finden kann. 2012 gab es dann das Remake mit Alexandre Aja als einem der Produzenten und als Drehbuchautor, der zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter Grégory Levasseur das Original-Drehbuch von Spinell modernisierte. Wenn man mal von den, selbst im Vergleich zum nicht gerade zimperlichen Original erstaunlich deftigen Splatter-Szenen absieht (das Remake gilt nach wie vor als schwer jugendgefährdend), bemühte sich das Autoren-Duo sichtlich darum, der Figur des schizophrenen, mit Mutterkomplex und Schaufensterpuppen-Fetisch ausgestatteten Serienmörders Frank Zito mehr Tiefe zu verleihen, auch wenn dabei nur Klischees herauskamen. Interessant ist das atmosphärisch dichte Remake (den Schauplatz verlegte man von New York nach Los Angeles) schon wegen Elijah Wood als Spinell-Erbe, der hier erfolgreich gegen sein Hobbit-Image anspielt, und die Point-of-View-Perspektive, durch die der Zuschauer quasi zum voyeuristischen Mittäter wird.