Alex Kelman kommt aus der slowakischen Hauptstadt Bratislava und bedient sich bei den Texten seines Albums „Ilusia“ erstaunlicherweise (meist) der slowakischen Sprache. Eine interessante Entscheidung bei einer Sprache, die „nur“ von sechs Millionen gesprochen wird und einer musikalischen Ausrichtung, die sehr international ist, wo Musiker:innen sonst mit englischen Texten eher versuchen, ihre Herkunft nicht zum Thema zu machen. So wäre „Ilusia“ auch als Release auf Sacred Bones oder Dead Oceans durchgegangen. Kelman selbst lokalisiert sich zwischen „psychedelic post-punk, shoegaze and synthwave“ und trifft damit ins (ha!) Schwarze. Es pluckert und zirpt, es hallt nebelschwadig, es dronet und gazet, es ist mal eher noisy, dann wieder fast schon poppig und hat – siehe „Zima“ – was von Achtziger-Filmsoundtrack. Hier und da hat er sich Gäste für den Gesang geholt, etwa Kelly Perry oder Magnus Josefsson. Ein Album mit einnehmendem Flow.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Joachim Hiller