ALCOA

Parlour Tricks

In den nächsten Monaten steht das nächste DEFEATER-Album an, eben ist das zweite Album von ALCOA (2013 kam „Bone & Marrow“) erschienen, und gesundheitlich geht es Derek Archambault, Frontmann beider Bands, auch wieder gut, nachdem er eine komplizierte Hüft-OP hinter sich gebracht hat.

Dass die musikalische Distanz zwischen beiden Bands größer nicht sein könnte, ist keine neue Erkenntnis: dort DEFEATER als Erneuerer des Hardcore mit komplexen, sperrigen Songs und eingebunden in eine geradezu schon literarische Art des Textens, hier ALCOA als traditionelle, mit dem Mainstream flirtende Rockband, die man auch mit Tom Petty auf Tour schicken könnte und die dessen Fans keinesfalls verschrecken würde.

Auch im Chuck Ragan-Tross und im Frank Turner-Vorprogramm würden ALCOA sicher für feuchte Augen sorgen mit ihrem Country-angehauchten Alternative Rock, der freilich nicht über das hinausgeht, was auch schon SOUL ASYLUM, REPLACEMENTS und R.E.M.

vor 25 Jahren vorexerzierten. Für wirkliche Massentauglichkeit fehlen bei aller Anschmiegsamkeit der Songs die eingängigen Hits, aber für ein intimes Konzerterlebnis mit Gänsehautmomenten (gerade wenn Dereks Gattin Alyssa singt) liefert „Parlour Tricks“ die Grundlage.

Sehr schön ist die Gestaltung des Booklets, die Fotos stammen von Alyssa.