ALASTAIR MOOCK

Let It Go CD

Es stinkt nach Stall. Und das gehörig. Wenn Alastair Moock mit "My Famous Leaving Song" sein neues Album eröffnet, wähnt man sich irgendwo im Nirgendwo des mittleren Westen zwischen Prärie und Rocky-Ausläufern.

Und das Schöne daran ist, den verfluchten genreüblichen Reaktionismus lässt er dabei komplett außen vor. So kann man sich also auch der Country-Musik nähern, ohne gleich mit jedem dahergelaufenen Redneck in einem düsteren Arschloch zu sitzen.

Aber Alastair Moock begnügt sich auf "Let It Go" nicht nur mit Johnny Cash'en Countryklängen, sondern bedient sich querbeet bei der nordamerikanischen Folklore, die da von Blues bis Rock reicht.

Wenn er dazu mit seiner an Tom Waits erinnernden Reibeisenstimme von einsamen Nächten singt, mag man sich einen letzten Whiskey einschenken und danach alleine raus ins Dunkel reiten. So viel zur Bedienung des Klischees.

Das muss nämlich der Rezensent übernehmen, der gute Alastair geizt nämlich zum Glück mit diesen. Also, ihr da, die ja alle schon immer Johnny Cash gehört habt, praktisch schon bevor der überhaupt Country war, ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt auch noch ergänzende Alternativen dazu.

"Let It Go" wäre eine feine solche. (56:38) (7)