AKIRA

Katsuhiro Otomos „Akira“ gilt als Meilenstein des japanischen Zeichentrickfilms und war eine der bis dahin teuersten Produktionen dieser Art. Aber auch außerhalb Japans beeindruckte „Akira“ das Publikum, denn der ungewohnt epische und brutale Animationsfilm bediente sich bei der Umsetzung Techniken, die man eigentlich vom Realfilm gewohnt war.

Diese visuelle Dynamik hat ihm bis heute auch seine Zeitlosigkeit gesichert, selbst im Vergleich zu aktueller Computeranimation, hinzu kam ein grandioser Soundtrack, bei dem sich KRAFTWERK-Elektronik mit japanischer Folklore und donnerndem Tribal Drumming verband.

Ein extrem ambitioniertes Projekt, dem Otomos eigener Manga vorausging, der in den Jahren 1982 bis 1990 entstand, insofern wurde im Film nur die erste Hälfte des Comics inhaltlich berücksichtigt.

Letzteres könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum Otomos Wegbereiter des Cyberpunk-Genres als Film erzählerisch immer hinter seiner außergewöhnlichen künstlerischen Qualität zurückblieb. Angesiedelt ist „Akira“ im postnuklearen Tokio des Jahres 2019, das beherrscht wird von einer korrupten Regierung, die die sich ausbreitende Anarchie in Gestalt von jugendlichen Motorradgang nicht mehr in den Griff bekommt.

Im Mittelpunkt steht das Gang-Mitglied Tetsuo, der durch den Kontakt mit einem runzeligen Zwerg mit übernatürlichen Kräften namens Akira ähnliche Fähigkeiten entwickelt und schließlich davor steht, Tokio ein zweites Mal zu zerstören.

Worum es hier konkret geht, muss man aber nicht wirklich verstanden haben, um Otomos wilden, fantasievollen Trip genießen zu können. Die aktuelle DVD- und Blu-ray Neuauflage von „Akira“ im Steelbook enthält neben dem Originalton zwei deutsche Synchronfassungen, neben einem Making Of, und weist eine durchgängig sehr gute Bildqualität auf.