AJ CROCE

Early On CD

Adrian James Croce, Sohn des in den 70ern bei einem Flugzeugabsturz umgekommenen und erst nach seinem Tod richtig populär gewordenen Musikers Jim Croce, ist ein durchaus markanter Sänger und Pianist, dessen Frühzeit von 1993 bis1998 hier mit 18 Songs von seinen ersten drei nicht mehr erhältlichen Alben gewürdigt wird.

Der aus Nashville stammende Singer/Songwriter zeigt sich überwiegend von seiner traditionellen Seite, auch wenn seine von Pianoklängen dominierten Songs, die Einflüsse von Jazz, Blues und Country aufweisen, durchaus an das songwriterische Talent von Leuten wie Elvis Costello, Dr.

John oder Tom Waits heranreicht, plus eher unterschwelliger Einflüsse durch BEATLES und BEACH BOYS. Das klingt manchmal schon etwas zu perfekt und emotionslos, denn hier sitzt wirklich jede Note, was auch daran liegt, dass Croce dabei mit Profis wie T-Bone Burnett, Ry Cooder, Jim Keltner oder Waddy Wachtel zusammengearbeitet hat.

Croce kann zwar dabei nicht immer überzeugen, vor allem wenn er sich auf überwiegend traditionelle, klischeehafte Bar-Blues-Nummern beschränkt, aber seine eher County-lastigeren Songs wie "Night out on the town" oder "Nobody else", das tatsächlich aus der Feder von Elvis Costello stammen könnte, sind dafür umso besser und besitzen den emotionalen Input, der hier durch einen allzu geglätteten Sound oft etwas verloren geht.

(06/10)