Mit Blick auf die Gestaltung könnte man meinen, dass hier Dämonen beschworen oder vertrieben werden sollen: Beschworen werden hier auf jeden Fall die Geister des ungezügelten Lärms, vertrieben all jene, deren Sinn nach Harmonie und einlullenden Melodien steht.
Dass AIDS WOLF ausgesprochen fantastische, aber auch ausgesprochen anstrengende Musik machen, sollte seit ihrer schönen, fulminanten Debüt-LP "The Lovvers" bekannt sein. Dass ATHLETIC AUTOMATON, dem in Nichts nachstehen, beweist diese Kollaboration.
Die elf Songs sind mit Ausnahme von je zwei Stücken jeder Band Gemeinschaftsproduktionen, der Unterschied, welche Band gerade unbändigen Krach macht, oder ob beide zusammen, ist auch marginal.
Vielleicht verfolgen ATHLETIC AUTOMATON (mit dem Ex-Gitarristen von ARAB ON RADAR) einen etwas psychedelischeren Ansatz, im Ergebnis passen beide Bands aber wie geschmiert zueinander und auch ausgezeichnet ins Fahrwasser von ARAB ON RADAR, XBXRX oder HELLA.
Zu repetetiven Figuren wird eine hemmungslose Kakophonie geboten, Noise wird großgeschrieben und Qualität bei Skin Graft sowieso. Das Geschrei der Sängerin von AIDS WOLF schließt geradezu an die BOREDOMS oder MELT-BANANA an, und die sind ja hinlänglich dafür bekannt, dass sie einfach den extremsten Krach machen.
Und drei Feedback-Gitarren können auch unerträglich großartig sein! (36:40) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Chris Wilpert