Foto

ADULKT LIFE

There Is No Desire

Nach dem Debütalbum „Book Of Curses“ von 2020 und einer Split-7“ mit METZ von 2022 ist „There Is No Desire“ nun das zweite Album der Band mit dem eingebauten Fehler-K und Zungenbrecher im Namen. „Recorded in 7 hours on Guy Fawkes Day against hurry, rush and gunpowder touch“, steht als Anmerkung auf dem Backcover der LP, und das ist ein Statement in Zeiten, da sich schon Newcomer-Bands Wochen im Studio abplagen. Logisch, dass die Aufnahmesession am 5. November (2022?) im Hackney Road-Studio „live“ waren, was man aber nur im positiven Sinne merkt. An der Besetzung, bestehend aus Christopher Rowley (ex-HUGGY BEAR), John Arthur Webb (ex-MALE BONDING), Kevin Hendrick (ex-MALE BONDING, ex-SEAFOOD) und Sonny Barrett hat sich ausweislich der Besetzungsliste auf dem riesigen Textblatt-Faltposter (nichts für ein Tinyhouse) nichts geändert seit dem Debüt, und erwähnte ich damals schon eine gewisse klangliche Verwandtschaft zu SONIC YOUTH (prä-1990), sehe ich mich hier bestätigt. Und würde sich Mark E Smith mit seinem markanten Gekrächze aus dem Jenseits einschalten, passte das auch in den Klangkosmos. Wie auch die Split-Scheibe mit METZ ins Bild passte. Verortete ich die Band damals noch im Fahrwasser von IDLES und Co., haben sich diese Wege wohl nur zufällig überschnitten. ADULKT LIFE sind und bleiben harsche Noiserocker mit progressiven Ideen bei Rückgriff auf Sounds, die sie in den Neunzigern auch für Amphetamine Reptile qualifiziert hätten. Bedingt durch die Live-Aufnahme sehr räumlicher, dichter Sound, gepresst auf blutrotes Vinyl. Cool: „Future cops“ mit Saxophon und die Zeile „On the eve of your destruction“ bei „Bleak dogs“.