ADAM ANT

The Blueblack Hussar

Die Zeiten, da Adam Ant hierzulande einen gewissen Namen hatte, sind lange vorbei: Anfang der Achtziger waren drei seiner Alben in den deutschen Charts, ein paar ältere Herrschaften erinnern sich noch an „Goody two shoes“, aber das ist kein Vergleich mit Großbritannien, wo der 1954 geborene Musiker bis heute unter Beobachtung der Klatsch- und Musikpresse steht.

Zu Punk-Zeiten wurde er groß, wurde später der New Romantic-Bewegung zugerechnet und zeichnete sich durch großen Spaß an karnevalesken Kostümen aus. Schon mit Anfang zwanzig hatte Ant mit psychischen Problemen zu kämpfen, und später wurde er als manisch-depressiv diagnostiziert, Anfang der Nuller Jahre sogar in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, und mit „The Madness of Prince Charming“ wurde 2003 fürs britische Fernsehen sogar eine Doku dazu gefilmt.

Mit „The Blueblack Hussar“ hat 2013 der englische Produzent und Regisseur Jack Bond, der schon Dokus über Dalí, Camus, Orwell und Genet drehte, Ant einen Film gewidmet, der nur bedingt dem Schema klassischer Musikdokus folgt, sondern recht „hemdsärmelig“ wirkt.

Bond, der auch selbst oft im Bild ist, begleitete Ant über Monate auf Tour, zu Proben, ins Studio, zu Besuchen bei Freunden, ins Tattoo-Studie. Was man über den erstaunlich jugendlich wirkenden Ant erfährt, erfährt man nur aus den Gesprächen, deren Zeuge man wird, wobei die Tonqualität hier bisweilen anstrengend bis schlecht ist.

Klassische Interviewpassagen gibt es so gut wie nicht, keine Stimme aus dem Off, aber man lernt dennoch, woher etwa sich Ant zu seinem Husarenlook hat inspirieren lassen, dass er von der Geschichte der französischen Revolution fasziniert ist.

Letztlich liefert Bonds Film die Bilder zu den harten Fakten aus dem Wikipedia-Eintrag.