Wow, wenn diese Scheibe am Ende des Jahres nicht in den Bestenlisten landet, dann geht entweder gewaltig was schief oder es erscheinen 2021 dermaßen viele hammermäßige Scheiben, dass die Italiener am Ende das Nachsehen haben. Letzteres glaube ich nicht! Ein ähnlich fulminantes Ding wie „Spiral Shadow“ von KYLESA, der ersten MELT DOWNER-Platte und „Mirage“ von JOSEFIN ÖHRN + THE LIBERATION, eben eine Platte, bei der einfach alles passt. Was für ein LoFi-Post-Punk-Psychedelic-Kraut-Beat-Monster, mit der Betonung auf einem verdammt treibenden Beat und einer Dichte, das seinesgleichen sucht. Monstermäßige Rhythmussektion, eine hammermäßige Orgel, wie ich sie seit Ewigkeiten so nicht mehr gehört habe, ein leichter französischer „snotty“ Einschlag bei den Vocals und das Gefühl, das eben jeder einzelne Ton perfekt sitzt. Alle Zutaten werden dermaßen dicht durch die Boxen geprügelt, dass du kaum zum Luftholen kommst. Verweise an CAN, JOY DIVISION oder frühe PINK FLOYD sind Schall und Rauch, allenfalls Orientierungspunkte am Horizont, denn was die hier abfackeln, ist all das auf Speed und feinsten Halluzinogenen. Wildes Tanzen bis zur Dehydration ist unumgänglich, alles andere wäre nackte Verschwendung. So eine Scheibe als Debüt abzuliefern, grenzt an Selbstmord, denn was soll nach so einem Knaller eigentlich noch kommen?
© by - Ausgabe # und 19. März 2021
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Kalle Stille