4 KOPNIETYCH I FRED

s/t

In den frühen Achtziger Jahren entwickelten sich diverse Musikstile im Underground rasant weiter. Es gab ja nicht nur Punkrock, sondern zeitgleich auch New Wave (später als Gothic weitaus bekannter). Das war so überall in Europa, auch in Polen. „4 Tritte und Fred“, so die Übersetzung des Bandnamens, hatten am Anfang wohl einen eher Punk-typischen Ansatz, änderten dann aber deutlich ihren Musikstil hin zu einem düsteren Sound, den man aus heutiger Sicht vermutlich eher als Post-Punk bezeichnen sollte. Die Band aus Warschau spielte 1983 und 1986 auf dem Jarocin Festival, das in Polen als das wichtigste für die Subkultur galt, und hinterließen bei den Anwesenden einen bleibenden Eindruck. Auf dieser Live-LP sind 14 Songs von den beiden Festivalauftritten zu hören, wobei es durchweg eher flottere Post-Punk- beziehungsweise Coldwave-Stücke sind. Hier im Westen hatte man in den Achtziger Jahren in Ermangelung offizieller Veröffentlichungen nichts von dieser Band mitbekommen, aber wenn man ein Stück weit die Seele des polnischen Undergrounds verstehen will, sollte man sich auch diese Platte mal anhören. Trotz der vierzig Jahre alten Aufnahmen fühle ich mich von den Songs sehr wohl angesprochen.